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Wettbewerb (4.Platz) - Wohnen an der Spiechererstr.
76 Wohnungen in Holzhybridbauweise.

Das Gelände der ehemaligen Spicherer Schule ist gesäumt von Einfamilienhäusern im Norden, sowie von einigen Mehrfamilienhäusern im Süden. Es gilt eine Lösung zu finden, die sich in die heterogene Umgebung einpasst und das Gefüge sinnvoll um einen Stadtbaustein ergänzt.Im Gegensatz zum typischen städtischen Block, der eine grüne Oase inmitten der urbanen Straßenzüge darstellt, wird eine Gebäudestruktur mit einem umgekehrten Prinzip vorgeschlagen: In die grüne und ruhige Umgebung wird ein Block eingestellt, bei dem sich die Bereiche des privaten und gemeinschaftlichen Wohnens nach innen orientieren und der damit eine ganz eigene Qualität entfaltet. Die Hauptstruktur der Bebauung bilden insgesamt vier Gebäuderiegel, wobei jeweils zwei über ein Gelenk zu einer Klammer verbunden werden. Diese zwei Klammern bilden den Hof und schaffen eine räumlich gefasste Hofsituation. Die Gelenke beherbergen die Erschließung samt Treppe und Aufzug und von dort aus gelangt man über Laubengänge zu den einzelnen Wohnungen.

Alle Wohnungen sind über Laubengänge erschlossen. Diese Art der Erschließung kommt dem Gemeinschaftsgedanken des Wohnkomplexes entgegen, da sie informelle Begegnungen ermöglicht. Zusätzlich sind an den Haupttreppen in den oberen Geschossen kleine Freiflächen zur gemeinschaftlichen Nutzung in Form von Aufweitungen der Erschließungsflächen vorgesehen. Die Laubengänge erschließen jeweils eine überschaubare Wohnungsanzahl mit verschiedenen Wohnungsgrößen. So wird eine Durchmischung über alle Gebäudeabschnitte erreicht. Neben den sozialen Wohnqualitäten schafft man es, auf diese Weise 76 Wohnungen effizient über lediglich zwei zentrale Treppen und zwei Aufzüge barrierefrei zu erschließen.
Um eine Pufferzone im Übergangsbereich von halbprivat zu privat zu schaffen, sind die Laubengänge um 2,50 m vom Gebäude abgerückt. In dieser Zwischenzone sind mit einem kleinen Abstand zum Laubengang die Balkone der Wohnungen eingehängt. Laubengänge und Balkone bilden so eine Schicht vor den Gebäudefassaden, deren Plastizität die üblicherweise „harte“, übergangslose Hofraumbegrenzung abfedert.